Die Europäische Union hat sich im Zuge des Europäischen Klimagesetzes dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Was bedeutet das nun für eine Bank? Und wie möchte Spuerkeess dazu beitragen, diese Neutralität zu erreichen? Diese Fragen stellten wir Luigi Garofoli, Deputy Head of Business Unit Corporate Banking, um zu erfahren, was die Bank im Bereich der professionellen Kunden für Maßnahmen ergriffen hat.
Wie kann Luxemburg zum Marktführer beim nachhaltigen Bauen werden?
In einer Welt, in der Nachhaltigkeit zur unabdingbaren Priorität geworden ist, spielt die Baubranche eine entscheidende Rolle beim Umstieg auf umweltfreundlichere Praktiken. Max Didier, geschäftsführender Direktor von CDCL Groupe S.A., erzählt über seine Perspektiven, um die Herausforderungen und Chancen dieses Wandels zu beleuchten. Die Gruppe zählt mehr als 500 Mitarbeiter und ist ein wichtiger Akteur im Bau und bei Immobilienprojekten in Luxemburg. Was sind die größten Hindernisse, die bewältigt werden müssen, um die Ziele eines nachhaltigen Baus zu erreichen? Wie können Innovationen, wie z. B. das Holz-Beton-Hybridsystem von CREE, den CO2-Fußabdruck verringern? Welche wirtschaftlichen und sozialen Vorteile könnten sich für Luxemburg aus einem nachhaltigeren Ansatz ergeben? Erfahren Sie in diesem Artikel, wie frühzeitige Kooperationen diese Branche verändern können und wie Luxemburg eine führende Rolle im Bereich des nachhaltigen Baus übernehmen kann.
1. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Hindernisse, die Luxemburg bewältigen muss, um seine Ziele im Bereich des nachhaltigen Bauens zu erreichen?
Die größte Herausforderung liegt in der Bewusstseinsbildung und den Entscheidungen der Bauherren, gleich, ob sie aus dem öffentlichen oder privaten Bereich kommen. Zwar sind die Bauunternehmen in der Regel bereit, nachhaltigere Methoden einzuführen, doch beeinflussen die von den Bauherren erstellten Spezifikationen die Wahl von Design und Materialien. Darüber hinaus gehören dazu:
- Wahrgenommene hohe Anfangskosten: Nachhaltige Materialien und Technologien mögen kurzfristig teurer erscheinen, obwohl sie sich langfristig durch Energieeinsparungen und Nachhaltigkeit bezahlt machen.
- Noch unzureichende Regelungen: Obwohl Fortschritte erzielt wurden, fördern die derzeitigen Normen nicht systematisch die nachhaltigsten Lösungen.
- Mangelndes Bewusstsein und Fachwissen: Einige Akteure in der Baukette sind noch nicht ausreichend über neue nachhaltige Technologien und Praktiken informiert oder darin geschult.
2. Wie können Unternehmen aus der Baubranche zum Umstieg auf nachhaltigere und umweltfreundlichere Praktiken beitragen?
Den Bauunternehmen kommt bei diesem Wandel eine Schlüsselrolle zu:
- Integration von innovativen Methoden: Bei CDCL verwenden wir zum Beispiel das Hybrid-Bausystem von CREE, das Holz und Beton miteinander verbindet. Damit kann der CO2-Fußabdruck um 40% gesenkt werden, da ein Teil des Betons durch Holz, eine erneuerbare Ressource, ersetzt wird.
- Bevorzugung von Vorfertigungen: Die Herstellung von Elementen in der Werkstatt, wie bei der CREE-Methode, nutzt optimal Ressourcen, reduziert den Abfall und verbessert die Arbeitsbedingungen.
- Enge Zusammenarbeit mit den Bauherren: Werden bereits in der Planungsphase nachhaltige Lösungen angeboten, kann sich das positiv auf ihre Entscheidungen auswirken.
3. Welche wirtschaftlichen und sozialen Vorteile könnten sich für Luxemburg aus einem nachhaltigeren Ansatz in der Baubranche ergeben?
Wird ein nachhaltiger Ansatz im Bau übernommen, hat das mehrere Vorteile:
- Energie- und Ressourceneinsparungen: Nachhaltige Gebäude verbrauchen weniger Energie und benötigen oft weniger Wartung, was langfristig die Kosten senkt.
- Schaffung von spezialisierten Arbeitsstellen: Nachhaltige Technologien und Materialien erfordern neue Fähigkeiten, wodurch lokale Beschäftigung und Ausbildung gefördert werden.
- Verbesserung der Lebensqualität: Grüne Gebäude sind oft gesünder und weisen eine bessere Qualität der Innenraumluft wie auch optimierte Räume für das Wohlbefinden auf.
- Wirtschaftliche Attraktivität: Wenn Luxemburg zu einem führenden Land im Bereich des nachhaltigen Baus wird, könnte es mehr internationale Investitionen und Projekte anziehen.
4. Welche staatlichen Maßnahmen oder Politiken wären notwendig, um nachhaltigen Bau in Luxemburg zu unterstützen und voranzutreiben?
Um den Wandel zu fördern, könnte die Regierung:
- nachhaltige Standards im öffentlichen Bereich auferlegen: Verbindliche Umweltkriterien in den Spezifikationen einführen.
- finanzielle Anreize gewähren: Zum Beispiel Zuschüsse für Projekte, die nachhaltige Materialien oder Technologien einsetzen.
kollaborative Konzepte fördern: Die Einbeziehung von Bauunternehmen bereits in der Planungsphase von Projekten im Rahmen von „Design & Build“-Kooperationen weist in Bezug auf Nachhaltigkeit viele Vorteile auf. Durch eine frühzeitige Zusammenarbeit können entscheidende Elemente wie die Optimierung von Ressourcen, der Einsatz innovativer Lösungen oder die Reduzierung von Kosten und Zeitaufwand durch Vermeidung kostspieliger Änderungen während der Bauphase von Anfang an berücksichtigt werden. Anhand einer ganzheitlichen Vorgehensweise wird sichergestellt, dass jede getroffene Entscheidung die Nachhaltigkeitsziele erfüllt – und zwar nicht nur während der Bauphase, sondern während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes einschließlich der Instandhaltung und einer späteren Wiederverwertung.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der kürzlich realisierte Inkubator für den Automobilsektor, der vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben und mit den Teams von CDCL gemäß einem „Design & Build“-Ansatz entwickelt wurde. Für dieses Werk wurde die Holz-Beton-Hybrid-Bauweise von CREE angewandt, um den höchsten Umweltanforderungen gerecht zu werden.
- weiterbilden und informieren: Programme zur Sensibilisierung von Fachleuten und der breiten Öffentlichkeit für die Vorteile des nachhaltigen Bauens einrichten.
- Sich über nachhaltige Praktiken informieren.
- Lokale und erneuerbare Materialien wählen.
- Großen Wert auf Energieeffizienz legen.
- Mit engagierten Experten zusammenarbeiten.
- Und keine Angst vor innovativen Lösungen haben.
Über diesen Blog:
Der rasche Wandel hin zu globaler ökologischer Nachhaltigkeit ist dringend geboten. Wirtschaft und Industrie haben enorme soziale und ökologische Auswirkungen. „Warum ist das wichtig?“ ist ein zweimonatlicher Blog, der darauf abzielt, dieses wichtige Thema aus der Sicht unserer Experten zu beleuchten.
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