Entdecken Sie die Geschichte von Spuerkeess

1839 – Unabhängigkeit des Groβherzogtums

Auf der Londoner Konferenz vom 19. April 1839 wird Luxemburg Unabhängigkeit zugesichert zum Preis der Abspaltung von zwei Drittel seines Territoriums. Die Anzahl der Bevölkerung reduziert sich um die Hälfte.

1842 – Beitritt zum Zoll- und Handelsverein

Um sich aus seiner ökonomischen Isolierung zu befreien, tritt am 8. Februar 1842 das Groβherzogtum dem Zoll- und Handelsverein bei, der die Wirtschaftsunion mit Preuβen erstellt.

1847 – Einführung der luxemburgischer Franc

Im Jahre 1847 wird aus dem Luxemburger Franken eine Verrechnungswährung. Der deutsche Taler bleibt bestehen.

1856 – Gründung der Sparkasse (‘Caisse d’Epargne‘)

Am 21. Februar 1856 stimmt die Abgeordnetenkammer ein Rahmengesetz über die Gründung einer Sparkasse (‘Caisse d’Épargne‘).

Dies ist die Geburtsstunde der ersten und einzigen Sparkasse des Landes, die heute das älteste Finanzinstitut vor Ort ist.

1856 ist mit der Gründung der Eisenbahngesellschaft und der Entwicklung der Stahlindustrie ein Schlüsseljahr für den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes.

1858 – Einlagensicherung

Das Rahmengesetz vom 21. Februar 1856 wird durch eine Bestimmung ergänzt, die per Gesetz vom 28. Dezember 1858 die Sicherung der Sparkasseneinlagen durch den Staat garantiert.

1859 – Organisation der Sparkasse

Mit Verordnung vom 17. Februar 1859 wird die Organisation der Sparkasse erstmalig festgelegt.

Der erste Verwaltungsrat unter dem Vorsitz von Professor Nic Martha besteht aus drei Mitgliedern. Die erste Sitzung findet am 18. August 1859 statt.

Das Personal umfasst einen Buchhalter und einen Verwalter.

Der Sitz der Sparkasse befindet sich in der Maison Ketter, Rue Chimay in Luxemburg.

Die ersten Schalter werden in der Rue du Marché-aux-Herbes am alten Regierungssitz eingerichtet, wo sich heute das groβherzogliche Palais befindet.

1862 – Ausländische Einlagen

Die Groβherzogliche Verordnung vom 10. August 1862 ermöglicht es den Ausländern, Einlagen bei der Sparkasse zu tätigen.

1869 – Entwicklung der Einlagen

Die Sparkasse genießt seit dem ersten Tag das Vertrauen der Öffentlichkeit. Die Einlagen stiegen rasch; die erste Million luxemburgischer Franken wird am 1869 erreicht.

1900 - 1906 – Ausweitung der Dienstleistungen der Sparkasse

Bis zum Jahr 1900 besteht die einzige Aufgabe des Instituts darin, die ihr anvertrauten Spargelder ordentlich zu verwalten.

Mit Gründung der Grundkreditanstalt ('Crédit Foncier') im Jahr 1900 und der Institution für billige Wohnungen ('Service des Habitations à Bon Marché') in 1906 erhielt die Caisse d’Épargne die Möglichkeit, dem Land ihr Kapital direkt zur Verfügung zu stellen und damit zum Wohlstand des Groβherzogtums beizutragen.

1909 - 1913 – Bau des Hauptgebäudes der Sparkasse

Nach der Errichtung des Adolphe-Brücke von 1900 bis 1903 schlägt die luxemburgische Regierung der Sparkasse und der Eisenbahngesellschaft ('Chemins de fer d’Alsace et de Lorraine') vor, am Eingang der Avenue Liberté Monumentalbauwerke zu errichten.

Somit wird von 1909 bis 1913 von dem luxemburgischen Architekten Jean-Pierre Koenig das derzeitige 'Hôtel de la Caisse d’Épargne' im Stil der Renaissance errichtet.

1914 - 1918 – 1. Weltkrieg

Im Jahr 1914 beginnt der 1. Weltkrieg mit vierjähriger deutscher Besatzung.

Der starke Wirtschaftsabschwung wird von einer sehr schwachen Inflation abgelöst. Das Gold wird durch Papiergeld ersetzt.

Luxemburg ist von jeder Kommunikation mit seinen Nachbarländern abgeschnitten.

1916 – 100 Millionen luxemburgische Franken

Die Kundeneinlagen erreichen 100 Millionen luxemburgische Franken.

1918 – Befreiung

Mit dem Ende des 1. Weltkriegs wird der deutsche Zollunion des Zoll- und Handelsverein aufgekündigt.

Die deutsche Währung wird zu einem Kurs von 1,25 Franken/Mark gegen luxemburgische Kassenobligationen getauscht.

Aufgrund des Wertverfalls der deutschen Schuldtitel sowie der russischen und italienischen Wertpapiere schreibt die Sparkasse einen Verlust von 20 Millionen, den sie jedoch innerhalb der folgenden fünf Jahre vollständig ausgleichen kann.

1922 – Belgisch-Luxemburgische Wirtschaftsunion

Das Groβherzogtum unterzeichnet die Vereinbarung zur Gründung der Belgisch-Luxemburgischen Wirtschaftsunion (UEBL) und nimmt die belgischen Franken als Währung an.

Beide Länder können ihre wirtschaftliche Lage schnell verbessern.

Diese Union besteht im Übrigen noch heute.

1926 – 'Run' auf die Caisse d’Épargne

Die erste Abwertung der belgischen Franken löst einen Sturmlauf auf die Sparkasse aus.

Die Ursache dieses Ereignisses sind wahrscheinlich die Bedenken der Öffentlichkeit gegenüber der plötzlichen Abwertung des Franken.

1928 – Die Luxemburger Wertpapierbörse

Am 5. April 1928 wird die Luxemburger Wertpapierbörse gegründet, deren Gründungsmitglied und Hauptaktionär die Sparkasse ist.

Die 'Banque et Caisse d’Épargne de l’État, Luxembourg' (heutige Sparkasse) ist bis heute der gröβte Aktionär der Luxemburger Börse.

1929 – Krach der Wall Street

Der Krach der Wall Street 1929 führt zu einer groβen weltweiten Banken- und Währungskrise.

1929 – Abteilung für Sozialwohnungen

1929 wird der Sparkasse die neue Abteilung Sozialwohnungen angegliedert, die mit dem Gesetz vom 26. April 1929 geschaffen worden ist.

Diese neue Abteilung, die der Regierung direkt untersteht und von der Sparkasse für und unter staatlicher Garantie verwaltet wird, hat die Aufgabe, zinsverbilligte Darlehen für die Errichtung von preisgünstigen Wohnungen zu gewähren, um auch weniger vermögenden sozialen Klassen den Erwerb von Immobilieneigentum zu ermöglichen.

1930 – Selbstbestimmung der Caisse d’Épargne

Mit dem Gesetz vom 16. Juni 1930 wird dem Verwaltungsrat der Sparkasse quasi absolute Entscheidungsfreiheit zugebilligt.

1937 – Privatdarlehen

Der groβherzogliche Erlass vom 27. Mai 1937 ermächtigt  die Sparkasse, bei Hinterlegung entsprechender Sicherheiten kurzfristige Darlehen an Privatkunden zu vergeben und Kreditlinien auf Girokonten einzurichten.

1940 – Deutsche Invasion

Nach der deutschen Invasion am 10. Mai 1940 werden die luxemburgische und belgische Franken abgeschafft und durch die Reichsmark als gesetzliche Währung ersetzt.

Die Sparkasse und die Grundkreditanstalt werden aufgelöst und durch vier Regionalsparkassen nach deutschem Modell ersetzt (Stadtsparkasse Luxemburg, Kreissparkassen Diekirch, Esch und Grevenmacher).

1940 - 1945 – 2. Weltkrieg

Die neuen Sparkassen unterstehen der Leitung deutscher Beamter.

Diese haben trotz ihrer Geschäftigkeit und der positiven Bilanzen, die vor allem auf Zwangsmaβnahmen gegen den privaten Bankensektor zurückzuführen sind, mit Vorbehalten der Luxemburger zu kämpfen.

85% der Konten der ehemaligen Sparkasse werden nämlich während der Besatzung nicht angerührt.

1944 – Die Zeit der Befreiung

Während der Befreiung des Groβherzogtums (1944-1945) richtet General Omar N. Bradley der Oberbefehlshaber der 12th US Army Group, sein Hauptquartier an der Adresse 2 Place de Metz (heutiges Gebäude der BCEE) ein.

1944 – Gründung der Universalbank

Zwecks Neugründung der Sparkasse und schnellstmöglicher Ankurbelung ihrer Geschäfte, wird der Sparkasse mit dem groβherzoglichen Erlass vom 25. Oktober 1944 gestattet, ihre Tätigkeit auf alle Gebiete auszuweiten, die laut den Statuen der deutschen Sparkassen vorgesehen sind – die Sparkasse wird faktisch zu einer Universalbank.

Zu den neuen Geschäftstätigkeiten der Sparkasse gehören Wertpapiergeschäfte, Wechselgeschäfte und Währungstransaktionen.

1947 – Benelux-Vertrag

Luxemburg, Belgien und die Niederlande ratifizieren den Benelux-Vertrag.

1950 - 1955 – Ausbau der Geschäftstätigkeit

Ende 1950 übersteigt die Bilanzsumme 4 Milliarden luxemburgische Franken.

In dieser Zeit entwickelt sich die Sparkasse etwa so wie die Wirtschaft insgesamt.

Bilanzsumme und Gewinn steigen ständig, so dass zur Absicherung der steigenden Haftungsrisiken ein Reservefonds eingerichtet wird.

 

1959 – Der erste Investmentfonds

In 1959 ist die Sparkasse an der Gründung des ersten luxemburgischen Investmentfonds EURUNION beteiligt.

1961 – Schulsparen

Das Konzept des Schulsparens gibt es bereits im 19. Jahrhundert. Akzeptiert wurde dieses Prinzip von der Bevölkerung jedoch erst in der Nachkriegszeit.

1961 wird das Schulsparen von der Sparkasse wiederbelebt und besonders attraktiv gemacht: Die Schüler des ersten Schuljahrs erhalten anlässlich des Schulspartags kostenlos ein Sparbuch mit einem Guthaben von 100 luxemburgischen Franken und eine Spardose aus Porzellan.

Diese Tradition hat sich bis heute erhalten.

1961 - 1966 – Neue Sparformen

In dieser Zeit wird das Sparbuch mit diversen Maβnahmen gefördert, wie z.B. mit Treueprämien, dem Bausparen, dem Schulsparen und dem Sparen für Anschaffungen.

1972 – Staatsbank

Per Ministerialerlass vom 12. April 1972 wird die Sparkasse ermächtigt, ihrem Namen den Begriff 'Staatsbank' hinzuzufügen.

1983 – Allgemeine Gesetzesunterlegung

Mit dem Gesetz vom 14. Juni 1983 unterliegt die Sparkasse dem allgemeinen Gesetz, das zugleich die Bestimmung und die Verwendung des Gewinns der Institution festlegt.

1987 – Niederlassung der Sparkasse im Gebäude 2 Place de Metz

Nachdem sich die Luxemburger Eisenbahngesellschaft (CFL) und die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) sowie die Europäische Investitionsbank (EIB) nacheinander an der Adresse 2 Place de Metz niedergelassen hatten, zieht 1987 die Sparkasse in diesem historischen Ort ein.

1988 – Errichtung des Gebäude 'Rousegäertchens'

Der Bau des Gebäudes 'Rousegäertchen' dauert von 1988 bis 1994.

Die Sparkasse hat dabei groβen Wert auf eine harmonische Eingliederung dieses neuen Gebäudes in das Konzept des Plateau Bourbon und die Bewahrung des historischen Stils des Ensembles gelegt.

1989 – Neue Bezeichnung 'BCEE'

Im Rahmen des Gesetzes vom 24. März 1989 über die Reform der Statuten und Organe der Bank wird der derzeitige Name 'Banque et Caisse de l’Épargne, Luxembourg (BCEE)' angenommen.

Diese  Umbenennung steht für die geschäftliche Ausrichtung der Bank und ihren Status als Universalbank.

1991 – Eröffnung des Tunnels

Der Bau des 15 m tiefen Tunnels als Verbindung der Gebäude 1 und 2 Place de Metz sowie des Rousegäertchens beginnt 1987. Er wird schrittweise ab März 1991 in Betrieb genommen.

1994 – Die Ratings der Bank

Das erste Rating erhält die BCEE von den Ratingagenturen STANDARD & POOR’S und MOODY’S  1994.

Aufgrund ihrer hervorragenden Ratings (AA+ von S&P und Aa1 von MOODY’S zu dieser Zeit) gehörte die BCEE zu den am besten bewerteten Banken der Welt.

1994 – Die Kunstgalerie 'Am Tunnel'

Die Galerie zeitgenössischer Kunst 'Am Tunnel', die sich im Tunnel der Bank befindet, öffnet im Jahr 1994.

Seitdem werden dort Ausstellungen von international bekannten Künstlern gezeigt.

1995 – Das Bankenmuseum

Die Schalter an der Adresse 1 Place de Metz werden 1987 zugunsten eines Bankenmuseums mit didaktischem Charakter geschlossen, wo folgende Hauptthemen vorgestellt werden der Beruf des Bankiers, die Geschichte des Finanzplatzes Luxemburg und die Geschichte der BCEE vorgestellt.

1996 – Die erste Schritte in Richtung Online-Bank

1996 startet die BCEE ihre Webseite www.bcee.lu, sowie S-Line, das erste PC-Banking-Produkt im Offline-Modus der Bank, mit dem mit Hilfe eines PC‘s von zu Hause aus Bankoperationen getätigt werden können.

1997 – Über 1.000 Milliarden luxemburgische Franken

Erstmalig übersteigt die Bilanzsumme der Bank 1.000 Milliarden luxemburgische Franken.

1999 – Start von S-net

Start von S-net, dem Internet-Banking-Services der BCEE. Der Erfolg bei den Kunden übertrifft alle Erwartungen der Bank.

2000 – Edward Steichen Bereich

Die zeitgenössische Kunstgalerie 'Am Tunnel' eröffnet den neuen Edward Steichen Bereich, eine Dauerausstellung, die dem legendären Werk dieses international renommierten Fotografen und Sohn Luxemburgs, gewidmet ist.

2002 – Einführung des Euro

Am 1. Januar 2002 wird der Euro in Luxemburg eingeführt.

Die BCEE, die sich auf dieses Ereignis perfekt vorbereitet hatte, kann der Presse mit Recht vermelden: 'Übergang zum Euro erfolgreich durchgeführt!'

2006 – Eigenständige Verwaltungsgesellschaft

2006 gründet die BCEE die eigenständige Verwaltungsgesellschaft 'Lux Investment Advisors (LIA)', die 2011 in 'BCEE-Asset Management' umbenannt wird.

2007 – Beginn der Finanzkrise

Im September 2007 wird die Finanzkrise durch die Ankündigung der Schlieβung der amerikanischen Bank Lehman Brothers ausgelöst. Weitere Institute folgen rasch, so dass der Zusammenbruch des dortigen Bankensystems droht, was sich in der Folge zur internationalen Wirtschaftskrise entwickelt.

In diesem Jahr erlebte die BCEE einen neuen Zustrom, der auf einem Gefühl der Instabilität der Investoren gegenüber konkurrierenden Banken des Finanzplatzes, zurückzuführen ist.

2014 – Europäische Aufsicht

Im November 2014 wird die BCEE der Aufsicht der Europäischen Zentralbank nach Einführung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) unterstellt, dessen Hauptziele der Schutz und die Solidität des europäischen Bankensystems sowie die Stärkung der Integration und der finanziellen Stabilität in Europa sind.

2015 – Erwerb des 'ARBED'-Gebäudes

2015 erwirbt die BCEE das ehemalige ARBED-Gebäude am Plateau Bourbon.

Dank dieses Erwerbs können bestimmte Geschäftstätigkeiten der Bank weiter ausgebaut werden, vor allem aber wird durch diesen Kauf das architektonische Guthaben weiter ausgebaut.