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14. Februar 2025

Evergreens Insights: Philippe Parage: Cyberbedrohungen verstehen und bekämpfen

In diesem kurzen Ausschnitt aus dem Podcast „Evergreens by Spuerkeess“ haben wir das Vergnügen, Philippe Parage zu begrüßen, IT Infrastructure Engineer und Cybersecurity Advisor am National Cybersecurity Competence Center (NC3), der uns entscheidende Informationen über die Cybersicherheit, die am häufigsten vorkommenden Arten von Angriffen und die wichtigsten Schutzmaßnahmen für Unternehmen und Privatpersonen mitteilt. Erfahren Sie dank der Ratschläge eines Experten auf diesem Gebiet, wie Sie Ihre Onlinesicherheit steigern und Ihre Vermögenswerte vor Cyberbedrohungen schützen können.

Können Sie uns erklären, was man unter Cybersicherheit versteht und inwiefern sie sich vom Betrug unterscheidet?

Bei der Cybersicherheit geht es in erster Linie um den Schutz der Infrastruktur und der Systeme, die mit dem Internet verbunden sind. Es geht dabei um Prävention, Schutz und Reaktionsfähigkeit auf Vorfälle. Der Betrug hingegen geht über die Sicherheit hinaus. Dabei missbrauchen Kriminelle Systeme oder Personen, um Vermögenswerte, sei es Geld oder Informationen, zu stehlen. Die Vorgehensweisen können altmodisch sein, wie z. B. Trickdiebstahl, aber durch moderne Tools wie Deepfakes verstärkt werden.

Welche Cyberangriffe sind derzeit am weitesten verbreitet?

Die häufigsten Angriffe auf Unternehmen sind sogenannte „Ransomwares“. Die Kriminellen versenden „Malware“, die sämtliche Daten des Unternehmens verschlüsselt, und fordern dann ein Lösegeld für die Rückgabe der Daten. Ein weiterer häufig vorkommender Angriff ist der “Distributed Denial of Service” (DDoS), der darauf abzielt, die Systeme zu überlasten, sodass sie nicht mehr verfügbar sind.

Was können Unternehmen und Privatpersonen tun, um sich zu schützen?

Eine strenge Sicherheitshygiene ist unerlässlich, um sich wirksam vor Cyberbedrohungen zu schützen. Dazu gehören die Verwendung komplexer und einzigartiger Passwörter, deren Verwaltung mithilfe eines Passwortmanagers erleichtert werden kann, die Aktivierung automatischer Updates, um die Systeme auf dem neuesten Stand zu halten, und eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber riskanten Verhaltensweisen, wie z. B. das Nichtanklicken von Links oder Anhängen von unbekannten Quellen.

Um noch einen Schritt weiter zu gehen, empfiehlt es sich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) zu verwenden, um die Sicherheit der Konten zu erhöhen, und regelmäßig Backups von wichtigen Daten zu erstellen.

Für die Unternehmen ist die Segmentierung der Systeme eine wichtige Vorgehensweise, um die Ausbreitung von Vorfällen im Falle eines Angriffs einzuschränken. Diese grundlegenden Maßnahmen scheinen zwar einfach zu sein, stellen aber dennoch einen entscheidenden Schutzschild dar, um Cyber-Assets zu schützen und das Risiko von Onlinebetrug zu verringern.

Wie hilft das National Cybersecurity Competence Center (NC3) den Unternehmen?

Innerhalb des NC3 bieten wir praktische und kostenlose Tools an, die den KMU dabei helfen, ihre Cybersicherheit zu bewerten und sie mit entsprechenden Maßnahmen zu verbessern. Mit unserer Testplattform können wir zum Beispiel die Sicherheit von Websites scannen und mögliche Schwachstellen aufdecken. Wir bieten zudem Diagnosen an, um potenzielle Risiken zu identifizieren, sowie Schulungen, um die Mitarbeiter zu sensibilisieren.

Der richtige Umgang mit sensiblen Informationen und personenbezogenen Daten ist von entscheidender Bedeutung. Das NC3 hat eine Plattform namens MONARC entwickelt, wobei es sich um eine Analysemethode handelt, mit der ein umfassender Bericht über die damit verbundenen Risiken mit konkreten Empfehlungen erstellt werden kann. 

Diese verschiedenen Tools und Dienste ermöglichen es den Unternehmen, vor allem den KMU, sich der notwendigen Maßnahmen zur Stärkung ihrer Cybersicherheit bewusst zu werden und ihre Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten.

Welche Rolle spielt die Sensibilisierung bei der Cybersicherheit?

Die Sensibilisierung ist entscheidend. Wir veranstalten simulierte Angriffe, wie sie beispielsweise mit Room#42 angeboten werden, um die Prozesse zu bewerten, die Stressresilienz der Teilnehmer zu testen und ihre Fähigkeit zur wirksamen Kommunikation zu verbessern. Diese Übungen helfen dabei, bestehende Schwachstellen zu identifizieren, die Vorbereitungen der Unternehmen zu optimieren und vor allem den Teilnehmern die Komplexität eines realen Angriffs zu verdeutlichen. Auch wenn es sich um eine Übung handelt, zeigt sie konkrete Herausforderungen auf, vor denen die Organisationen stehen könnten.

 

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