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17. Januar 2025

CO2-Neutralität: Was genau versteht man darunter und wie kann sie bis 2050 erreicht werden?

Die Europäische Union hat sich im Zuge des Europäischen Klimagesetzes dazu verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Was bedeutet das nun für eine Bank? Und wie möchte Spuerkeess dazu beitragen, diese Neutralität zu erreichen? Diese Fragen stellten wir Luigi Garofoli, Deputy Head of Business Unit Corporate Banking, um zu erfahren, was die Bank im Bereich der professionellen Kunden für Maßnahmen ergriffen hat.

Wenn von ESG-Risiken die Rede ist, um welche Risiken handelt es sich dann genau?

Als Bank sind wir ESG-Risiken ausgesetzt, ebenso wie unsere Kunden und deren Unternehmen. Unter ESG verstehen wir die ökologischen, sozialen und die Unternehmensführung betreffenden Aspekte unserer Tätigkeiten.

Spuerkeess ist mit Übergangsrisiken konfrontiert, und diese beziehen sich auf unseren Ruf, die Vorschriften und die Markttrends. Aus regulatorischer Sicht sind wir verpflichtet, die ESG-Risiken, mit denen wir konfrontiert sind, zu identifizieren und zu steuern. Die Finanzierung unserer Kunden, die in Sektoren tätig sind, die unserem Planeten stark schaden, wird unter Berücksichtigung der eingegangenen ESG-Risiken nuanciert und differenziert erfolgen müssen. 

Daher müssen wir bei unserem Produkt- und Dienstleistungsangebot die sich ändernden Präferenzen unserer Kunden berücksichtigen, damit wir auch in Zukunft ihren Anforderungen gerecht werden können.

Spuerkeess ist auch mit physischen Risiken konfrontiert, die mit schweren klimatischen Ereignissen wie Überschwemmungen und/oder Dürren verbunden sind, denn diese können unsere Gegenparteien sowie deren finanzierte Projekte beeinträchtigen und somit ein höheres Kreditrisiko für die Bank darstellen.

Was unternimmt Spuerkeess konkret, um diese Risiken auf Unternehmensebene zu begrenzen?

In einem Kontext, in dem die Themen E, S und G immer wichtiger werden, ist Spuerkeess dabei, ihren Übergangsplan fertigzustellen, zu dem auch der Dekarbonisierungsplan gehört. Im Rahmen dieses Plans wird die Bank Bereiche und Tätigkeiten aufzeigen, in denen sie handeln kann, um positive Auswirkungen auf ESG-Aspekte zu erzielen.

Eine Bank ist ganz einfach der ideale Akteur, um die Kunden bei der Energiewende zu unterstützen.

Um einen quantifizierbaren Überblick über die ESG-Reife unserer Kunden zu erhalten, haben wir beschlossen, unseren Firmenkunden ein kostenloses digitales Tool zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei um einen Fragebogen, mit dem sie eine Bestandsaufnahme der ökologischen, sozialen und die Unternehmensführung betreffenden Aspekte auf der Ebene ihrer Einheit vornehmen können. 

Die ESG-Vorschriften ändern sich ständig, und ab 2026 werden alle Kunden, die bestimmte vordefinierte Kriterien erfüllen, verpflichtet sein, einen nichtfinanziellen Bericht gemäß der CSR-Richtlinie zu veröffentlichen. 

Unser vereinfachter ESG-Fragebogen wird für diese Kunden einen echten Mehrwert darstellen, da unser Tool nach dem Ausfüllen einen vereinfachten Bericht erstellen kann, in dem die gleichen Themen behandelt werden, die die CSR-Richtlinie vorschreibt, jedoch weniger detailliert. Dies kann ihnen dann als Grundlage für einen solchen Bericht dienen. 

Die Anforderung, ESG-Daten bereitzustellen, beschränkt sich nicht nur auf Unternehmen, die diesen Vorschriften unterliegen, sondern betrifft auch ihre Gegenparteien, die unabhängig von ihrer Größe Teil ihrer Wertschöpfungskette sind.

Um diese Art der Berichterstattung zu erleichtern und den neuen Marktanforderungen gerecht zu werden, wird unser Tool es unseren Kunden ermöglichen, ihre gesamten ESG-Daten zentral zusammenzufassen und einen Bericht zu erstellen, der an ihre Geschäfts-, Bank- oder sonstigen Partner weitergegeben werden kann. Auch bei der Teilnahme an bestimmten öffentlichen Ausschreibungen sind ESG-Daten erforderlich, und dieser Bedarf kann durch unseren Fragebogen abgedeckt werden.

Unser Ziel besteht vor allem darin, unsere Kunden auf die neuen regulatorischen und marktbezogenen ESG-Anforderungen vorzubereiten, und das zudem noch kostenlos. 

Um dieses Tool zu testen wurde Ende Juni 2024 eine Pilotphase eingeleitet, in der wir zehn unserer Kunden auswählten, die in den Sektoren mit den höchsten Treibhausgasemissionen tätig sind und eine unterschiedliche Größe und ESG-Reife aufweisen. 

Welche Unternehmen sind ab 2025 von der CSR-Richtlinie betroffen, die die Veröffentlichung eines nichtfinanziellen Berichts verlangt?

Die Unternehmen, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen, sind von der Richtlinie betroffen: 

  • mehr als 250 Beschäftigte,
  • einen Umsatz von mehr als EUR 50 Millionen und/oder
  • eine Bilanzsumme von mehr als EUR 25 Millionen. 

Sie müssen strenge Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung erfüllen.

Was die anderen, insbesondere kleinere KMU, betrifft, so unterliegen sie nicht direkt dieser Richtlinie. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass diese Unternehmen, falls sie Teil der Wertschöpfungskette der der CSR-Richtlinie unterliegenden Unternehmen sind, gebeten werden, diesen Unternehmen ESG-Daten zur Verfügung zu stellen, um ihren Bericht zu vervollständigen. In diesem Fall kann der vereinfachte Bericht, der von Spuerkeess zur Verfügung gestellt wird, ausreichen, um die Erwartungen des Marktes in Bezug auf Transparenz und ESG-Verantwortung zu erfüllen. 

Ab 2026 werden ebenfalls börsennotierte KMU und ab 2028 auch andere große nichteuropäische Unternehmen dieser Richtlinie unterliegen.

Welche Akteure sind Teil dieses Programms und werden gemeinsam mit Spuerkeess dazu beitragen, die Kunden in ihrem nachhaltigen Handeln zu unterstützen?

Rund um dieses Projekt hat Spuerkeess dazu beigetragen, ein Ökosystem aufzubauen, um den Unternehmen bei ihrem nachhaltigen Wandel zu helfen. Zu den Mitwirkenden gehören: House of Sustainability, die Handwerkskammer, IMS, Luxinnovation, Klima-Agence, House of Training, das INDR, energieagence, Greenomy und Forethix.

Die Selbstbewertungsübung „Transition Enabler“ hat uns die Gelegenheit geboten, unsere Überlegungen zu Themen wie Wasser und Biodiversität weiterhin voranzutreiben.

Paul Nathan, Geschäftsführer von Poeckes

Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Pilotphase?

Die Pilotphase war sehr interessant und ermöglichte es uns, ein erstes Feedback unserer Kunden zu unserem Programm „Transition Enabler“ und insbesondere zu unserem vereinfachten ESG-Fragebogen zu erhalten, welches sich als sehr positiv erwies. Spuerkeess ist die erste Bank, die einen solchen einheitlichen und allgemeinen Fragebogen für ihre Kunden bietet. 

Die Kunden der Pilotphase schätzten unser Vorgehen und insbesondere die Tatsache, dass sie sich mit ihrer Bank über ein so wichtiges und für sie noch relativ neues Thema austauschen konnten.

Sie erhielten ein kostenloses Tool, mit dessen Ergebnis des Fragebogens sie ihre Schwächen im ESG-Bereich identifizieren und einen Übergangsplan erstellen können, um sich so in bestimmten Aspekten zu verbessern, was sehr geschätzt wurde. 

Das Timing wurde im Hinblick auf die regulatorischen Fristen und die geringe durchschnittliche Reife des Marktes als gut bewertet. 

Und schließlich haben die Handwerkskammer, das House of Sustainability und die Handelskammer sowie auch die anderen Akteure unseres Ökosystems unser Vorgehen positiv aufgenommen.

Dieses Pilotprojekt hat es uns ermöglicht, unsere Ausrichtung auf die CSR-Richtlinie weiter voranzutreiben und gleichzeitig die regulatorischen Anforderungen besser zu erfüllen. Dank der Offenheit und der konstruktiven Einstellung des Teams innerhalb von Spuerkeess, das unsere Erfahrenswerte wertschätzte, konnten wir konkrete Lösungen für eine reibungslose und effiziente Berichterstattung definieren, die für alle Parteien von Vorteil ist.

IKO

Es ist soweit! Nachdem die Pilotphase erfolgreich abgeschlossen wurde, ist das Programm „Transition Enabler“ gestartet! Kontaktieren Sie uns, um Ihren ESG-Fragebogen auszufüllen und mit Ihrem Übergangsplan zu beginnen.

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Nachhaltigkeit