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22. November 2023

Knowthybrand Women steht für Förderung der Geschlechterintegration in der Wirtschaft

Fest entschlossen, in dieser Welt etwas zu bewirken, ist Giulia 2020 nach Luxemburg gekommen. Einmal im Lande, entschied sie sich dazu, mit ihrer bestehenden Firma einen Schritt weiterzugehen und diese in ein Sozialunternehmen (SIS) umzuwandeln. Ihr vorrangiges Ziel ist es, Geschlechterinklusion zu fördern und Frauen in der Unternehmenswelt mehr Einfluss zu geben, um unsere Gesellschaft fairer und inklusiver zu gestalten. Viel Spaß beim Lesen!

Giulia stellt sich vor

Mein Name ist Giulia und ich bin die Gründerin und CEO von KnowThyBrand Women, einem Sozialunternehmen mit der Zielsetzung, Frauen mit „Empowerment“ stark zu machen und für eine inklusivere Zukunft zu sorgen.  

Schon als Kind wollte ich immer zu mehr Gerechtigkeit in der Welt beitragen. So studierte ich internationale Wissenschaften und wollte in Entwicklungsländern arbeiten. Mein weiterer Weg führte schließlich in andere Richtungen, und ich landete im Marketing. Dennoch blieb es mir stets wichtig, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.  

Die Idee zur Selbständigkeit

KnowThyBrand Women ist nicht mein erster Streich, was Unternehmensgründungen betrifft, sondern ein Ableger meiner anderen Firma, einer klassischen Agentur für Marketing und Markenentwicklung. Im Laufe der Zeit wurde mir bewusst, dass etwas fehlte und ich wollte meine Erfahrung und Kenntnisse dazu einsetzen, Dinge zum Positiven zu verändern. Und so kam mir die Idee eines Sozialunternehmens, das die Markenbildung und -pflege als Geheimzutat zur Förderung von Frauen in der Geschäftswelt nutzt. 

Schritt für Schritt zum eigenen Unternehmen

Wiederanlage Ihrer Gewinne für ein soziales Anliegen – sind Sie sich sicher?

Als ich 2020 nach Luxemburg zog, zog mein Unternehmen mit. Wie für viele Menschen veränderte dann auch bei mir die Corona-Pandemie den Blickwinkel. Schon immer war es mir wichtig, etwas zu bewirken, und im Laufe der Jahre hatte ich mich für verschiedene Anliegen engagiert. Nun aber wurde mir klar, dass ich mein gesamtes Unternehmen diesem Ziel widmen wollte. Ausgerüstet mit einem Grundverständnis des sozialen Unternehmertums (einem in meiner Heimat, dem Vereinigten Königreich, gut etablierten Geschäftsmodell), der Sehnsucht nach einer gerechteren Welt und ein paar Kontakten im Großherzogtum begann ich also, auf verschiedene Menschen zuzugehen und für meine Idee zu werben. Zunächst war ich überrascht darüber, wie viele Menschen sich nichts unter einem Sozialunternehmen vorstellen konnten (später fand ich heraus, dass dieses Modell in Luxemburg noch relativ neu ist). Besonders verblüffte mich, wie beharrlich allerseits die Meinung vertreten wurde, ich solle doch einfach mit meinem Unternehmen weitermachen und die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit als nette Zugabe mit aufnehmen. Zum Glück bin ich aber auch auf Menschen gestoßen, die an das Vorhaben glaubten und mich ermutigten diesen Ansatz weiterzuverfolgen. Ich weiß nicht, ob ich mich sie ins kalte Wasser gestürzt hätte.  

Sozialunternehmen, ein rätselumwobenes Modell

Schon bald merkte ich, dass zwischen dem, was ich über Sozialunternehmen wusste, und der Funktionsweise von Sozialunternehmen (société d’impact sociétal – SIS) in diesem Land eine ganze Reihe an Unterschieden lag. Das Konzept jedoch ist dasselbe: Ein SIS ist ein Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht (anders als etwa eine ASBL), das wie ein herkömmliches Unternehmen betrieben wird, seinen Gewinn jedoch in einen guten Zweck auf dem Gebiet Soziales oder Umwelt reinvestiert. SIS können nach unterschiedlichen Modellen operieren. Für „KnowThyBrand Women“ liegt der Schwerpunkt auf der Geschlechtergleichstellung lund zugleich auch auf der Unterstützung sozialer und Umweltprojekte. 

Die Zertifizierung zu erhalten, ist nicht einfach. Es ist wichtig, nicht nur das Engagement für eine Sache, sondern auch die eigene praktische Fähigkeit nachweisen zu können, klar abgesteckte Ziele zu erreichen. Auch das Verfahren kann leicht beängstigend wirken, denn falls Sie Ihre Ziele verfehlen, verlieren Sie nicht nur Ihre Zertifizierung, sondern wären auch gezwungen, das Unternehmen einzustellen (diese gesetzliche Regelung könnte demnächst abgeändert werden.) Zum Glück war mir dies damals nicht bewusst. Dank meiner glückseligen Unkenntnis habe ich den Weg also weiter beschritten und meine offizielle SIS-Zertifizierung erhalten. 

Von der Theorie zur Praxis

Nachdem ich das Unternehmen nun gegründet hatte, war es an der Zeit, herauszufinden, ob mein Geschäftsmodell auch funktionierte.  

Mein anfänglicher Plan war es, mich auf kleine Projekte zu konzentrieren und meine Kunden den Preis zahlen zu lassen, den sie sich leisten konnten. Bald aber stellte sich heraus, dass dies kein klarer oder fairer Ansatz war, da auch solche Kunden eine Ermäßigung verlangten, die diese nicht wirklich benötigten. Zudem reichten die Einnahmen nicht aus, um das Unternehmen tragfähig zu machen. Wie so oft im Geschäftsleben musste ich mich also neu ausrichten, um mein Ziel umzusetzen.  

Entscheidend für Unternehmer ist es, die richtige Unterstützung ausfindig zu machen. In meinem Fall hatte ich das Glück, für ein Nyuko-Programm ausgewählt zu werden, das mir geholfen hat, einen unverstellten Blick auf mein Unternehmen zu werfen und einen starken Plan auszuarbeiten.  

Mein oberstes Ziel mit KnowThyBrand Women ist es, die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben und Frauen in der Wirtschaft zu stärken, um eine integrativere und gerechtere Zukunft zu schaffen.Um dies zu erreichen, entschied ich mich dazu, mit großen Organisationen, Unternehmerinnen und Einzelpersonen zusammenzuarbeiten und weiterhin auf Markenentwicklung als Geheimzutat zu setzen. 

Bei der Arbeit mit großen Organisationen, unterstützen wir diese weiblichen Talente zu gewinnen und zu fördern, dies über Programme zur Geschlechtergerechtigkeit, die Pflege der Arbeitgebermarke und das persönliche Branding. Zudem arbeiten wir mit Gründerinnen zusammen, um ihnen über eine strategische Markenpflege und Positionierung sowie über Marketing bei der Weiterentwicklung ihres Unternehmens zur Seite zu stehen. 

Darüber hinaus helfen wir über effektive persönliche Branding-Programme auch Einzelpersonen dabei, ihrer Karriere einen Schub zu geben. 

Die Einnahmen aus diesen Projekten werden anschließend neu darin investiert, preislich ermäßigte oder sogar kostenlose Services anzubieten, die unter derselben Zielsetzung stehen.  

Bislang hatten wir das Glück, mit einer Reihe unglaublicher Kunden zusammenarbeiten zu dürfen, vom winzigen Start-up bis hin zum Fortune-500-Unternehmen. 

Und es gab auch fantastische Highlights, etwa die Gelegenheit, ein Interview mit Xavier Bettel zu führen, Yuriko Backes als Sponsorin einer der Veranstaltungen zu gewinnen, die wir als Partner von The LHoFT ausgerichtet haben, und vor allem die Auszeichnung als „Inspirational Woman in Finance 2022“. 

Bis zur Geschlechtergleichstellung ist es noch ein weiter Weg, doch wir finden es außerordentlich spannend, hierzu beitragen zu dürfen.

Giulia

Giulia's Tipps für Unternehmer in spe

  • Ein Unternehmen zu gründen, ist die spannendste, nervenaufreibendste, stressigste und lohnendste Reise, auf die Sie sich begeben können. 

  • Halten Sie an Ihrer Vision fest und finden Sie Wege, diese in die Tat umzusetzen – und Ihnen ist ein fantastisches Erlebnis gewiss. 

Nyuko und Spuerkeess haben eine Partnerschaft abgeschlossen einerseits um den Unternehmergeist zu fördern und andererseits um die Position der Bank bei den Unternehmensgründern schon bei deren ersten Schritten stärken zu können. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.spuerkeess.lu/de/blog/expertenrunde/nyuko-unternehmergeist-foerdern/.

Unternehmertum