Die Ferien scheinen schon ewig her zu sein, doch das Wintersemester hat gerade erst begonnen. Wie herrlich es doch war, ohne Wecker aufzuwachen, Zeit mit Freunden zu verbringen, in die Sonne zu fahren und im Meer zu baden … Doch anstatt schon jetzt vom nächsten Urlaub zu träumen, lohnt es sich, optimal ins neue Studienjahr zu starten!
Festlegung der Anlagestrategie
Sie haben Ihr Anlagekapital festgelegt, Ihr Anlegerprofil ermittelt und vielleicht auch schon ein Wertpapierkonto eröffnet. Wie geht es nun weiter? Sie müssen nur noch Ihre Anlagestrategie definieren, bevor Sie mit dem Wertpapierkauf an der Börse loslegen können. Wie aber legt man die richtige Strategie fest? Und was genau ist eigentlich eine Anlagestrategie?
Im Zuge der Finanzkrise von 2007/2008 sind die Zinsen, die auf Sparkonten gezahlt werden, stark gesunken; liegen sogar fast bei null. Zählt man noch die Inflation und damit den Preisauftrieb in nahezu allen Bereichen hinzu, so ist leicht nachzuvollziehen, dass es heutzutage lohnender ist, sein Geld anzulegen, damit es im Laufe der Zeit an Wert gewinnt, als es auf dem Konto schlummern zu lassen.
Die beiden Leitmotive dieses Artikels sind denn auch „Dauer“ und „Ziel“. Schließlich besteht das Ziel Ihrer Strategie darin, dauerhaft Wert zu generieren.
Sie erinnern sich bestimmt: Als es darum ging, Ihr Anlegerprofil zu ermitteln, geschah dies unter Berücksichtigung der MiFID II-Vorschriften. Diese verpflichten jedes Kreditinstitut, das Anlegerprofil seiner Kunden zu erstellen, um diese zu ihren Anlagen beraten zu können. Dieses Profil ist die Grundlage, auf der Ihre Strategie aufgebaut wird.
Einbeziehung des Anlegerprofils
Falls Sie eine Beratung durch Ihren Bankier wünschen, ist es unerlässlich, dass dieser Ihre Risikoempfindlichkeit, Ihre Finanzlage und Ihre Performanceziele kennt, um die Anlageart ermitteln zu können, die am besten auf Ihre Anforderungen ausgelegt ist. Wobei man wissen muss, dass sich eine Anlage durch ein kleines oder großes Risiko sowie durch eine Rendite auszeichnet, die ebenfalls größer oder kleiner ausfallen kann. Je höher das Risiko, das Sie eingehen, umso höher wird auch die erhoffte Rendite sein. Ist eine solche Anlage jedoch wirklich das Richtige für Sie? Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Anlage genau? Ihr Anlegerprofil dient genau dazu, diese Fragen zu beantworten und Ihnen eine Beratung zu ermöglichen, die Ihren Kriterien Rechnung trägt.
Den Anlagehorizont stets im Blick behalten
Ihr Anlagehorizont ist ausschlaggebend dafür, in welcher Form Sie Ihr Geld anlegen. Falls Sie zum Beispiel auf kurze Sicht anlegen, das heißt über 1 oder 2 Jahre, so empfiehlt es sich unter keinen Umständen, zu einem so genannten „volatilen“ Produkt zu greifen. Dies wäre viel zu riskant, als dass garantiert wäre, dass der Betrag, den Sie in 1 oder 2 Jahren zurückerhalten, tatsächlich der erhofften Summe entspricht. Angenommen, die Märkte sind zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie das Geld benötigen, nicht in bester Form, sodass Sie mit Verlust verkaufen müssten. In diesem Fall hätte Ihre Anlage Ihr ursprüngliches Ziel verfehlt und damit ihren Zweck nicht erfüllt.
Wenn Sie anlegen, ist es an Ihnen, Ihren Zeithorizont abzustecken, d. h. die anvisierte Dauer und die erhoffte Rendite.
Das Portfolio diversifizieren
Es ist auch alles andere als wünschenswert, Ihr gesamtes Kapital in ein Wertpapier zu investieren. Indem Sie Ihr Portfolio diversifizieren, sind Sie auf der sicheren Seite – schließlich ist man an der Börse nie gegen erhebliche Kursschwankungen gefeit. Verteilen Sie Ihre Anlagen deshalb auf bestimmte Zeiträume, indem Sie sich ein Portfolio aus mindestens 20 Titeln zusammenstellen.
Sie führen bei Ihren Anlagen Regie, und Sie sind es auch, die Ihre Grenzen und Erwartungen festlegen. Trotzdem haben Sie jederzeit die Möglichkeit, sich von einem Berater begleiten zu lassen: Im Zweifelsfall ist es besser, fachkundigen Rat an seiner Seite zu haben, als alleine den Überblick zu verlieren.
Die goldenen Regeln für die Festlegung Ihrer Anlagestrategie:
-
Lernen Sie, nicht nur sich selbst kennenzulernen, sondern auch, auf Ihre innere Stimme zu hören.
-
Bringen Sie von Anfang an klare Vorstellungen mit, und falls Sie sich nicht in der Lage fühlen, auf eigene Faust loszulegen, wenden Sie sich an Ihre Bank, um sich begleiten zu lassen.
-
Teilen Sie Ihrem Berater Ihre Erwartungen und Grenzen offen und ehrlich mit.
-
Vertrauen Sie Ihrem Bankier – alles, was Sie ihm anvertrauen, wird auf vertrauliche Weise behandelt.
-
Und haben Sie Geduld 😉.