Die Abhängigkeit von sozialen Medien, auch bekannt als problematische Nutzung sozialer Medien oder Social-Media-Störung, ist derzeit nicht als offizielle Störung im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen anerkannt.
Die problematische Nutzung sozialer Medien bezieht sich in der Regel auf ein zwanghaftes Muster der Nutzung sozialer Medien, das von der Person nicht mehr kontrolliert werden kann und negative Folgen für ihre sozialen Beziehungen hat.
Es gibt jedoch auch andere problematische Verhaltensweisen im Zusammenhang mit sozialen Medien, wie z. B. dissoziales Verhalten im Internet.
Die HSBC-Studie verwendet Kriterien für die Internetspiel-Störung, um die problematische Nutzung sozialer Medien zu bewerten. Zu diesen Kriterien gehört, dass man zu viel Zeit in den sozialen Medien verbringt und sie nutzt, um negativen Gefühlen zu entkommen. Nur wenn die meisten dieser Kriterien erfüllt sind, deutet dies auf ein problematisches Muster der Nutzung sozialer Medien hin. Zur Erinnerung: Im Jahr 2018 wurde bei etwa 6 % der luxemburgischen Jugendlichen eine problematische Nutzung sozialer Medien festgestellt.
Die Forschungsergebnisse über den Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und dem Wohlbefinden sind widersprüchlich. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und Ängsten und Depressionen bei Jugendlichen festgestellt, während andere keinen Zusammenhang gefunden haben.
Die Studien, die einen negativen Zusammenhang feststellten, berichteten über relativ geringe Auswirkungen. Dies deutet darauf hin, dass die Nutzung sozialer Medien keine verheerenden Auswirkungen auf das Wohlbefinden junger Menschen hat.
Darüber hinaus stehen die Nutzung sozialer Medien und das Wohlbefinden in einer Wechselwirkung zueinander, da soziale Medien das Wohlbefinden beeinflussen können und ebenso das Wohlbefinden die Nutzung sozialer Medien beeinflussen kann. Wichtig ist auch, dass es für das Wohlbefinden nicht nur darauf ankommt, wie viel Zeit die Jugendlichen in den sozialen Medien verbringen, sondern auch darauf, wie sie sie nutzen und mit ihnen umgehen.