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29. Februar 2024

Nutzung von Open Data bei Spuerkeess

Was spricht dafür, „Open Data“ zu verwenden? Über dieses Thema haben wir uns mit Romain Van De Louw und Marie-Astrid Cauquy vom Team Data Management von Spuerkeess unterhalten. Am konkreten Anwendungsbeispiel der Immobilienrisiken haben uns die beiden geschildert, wie sie Open Data in ihren Arbeitsalltag einbeziehen.

Warum greifen Banken auf Open Data zurück, um Immobilienrisiken zu bewerten?

Banken sind stets bestrebt, ihr Risikomanagement zu verbessern. Dies gilt insbesondere im Bereich Immobilien, denn hier wirken sich Schwankungen schnell auf ihre Kreditportfolios aus. Mit der Nutzung offener Daten – beispielsweise Informationen über hochwassergefährdete Gebiete oder nahegelegene Einrichtungen wie Kitas und Geschäften – gewinnen sie ein genaueres Bild vom unmittelbaren Umfeld der Objekte, die sie mit ihren Darlehen finanzieren. 

Inwiefern können offene Daten über hochwassergefährdete Gebiete bei der Einschätzung von Risiken hilfreich sein?

Durch die Verwendung öffentlicher Daten über hochwassergefährdete Gebiete können die Banken das Schadensrisiko für die von ihnen finanzierten Immobilien bewerten. Diese Informationen helfen ihnen, besser zu verstehen, welchen Gefahren diese Immobilien ausgesetzt sind. Dies wiederum ist unerlässlich, um die Wahrscheinlichkeit zu beurteilen, dass die entsprechenden Darlehen zurückgezahlt werden. 

Indem sie also das Umfeld bewerten, in dem sich ein Objekt befindet, und sich die damit verbundenen Risiken bewusst machen, können Banken entscheiden, wo sie auf verantwortungsvolle Weise Geld ausleihen. Dies dient dazu, Finanzierungen für Immobilien zu vermeiden, bei denen gegebenenfalls ein hohes Ausfallrisiko besteht. Wenn Banken diese Risiken kennen, können sie ihre eigenen Finanzen, aber auch die Interessen ihrer Kunden schützen. 

Inwiefern wirkt sich die Lokalisierung von Orten von Interesse auf die Bewertung von Immobilienrisiken aus?

Die Lokalisierung von Interessestandorten wie etwa Kindertagesstätten, Geschäften, Schulen usw. lässt wichtige Rückschlüsse auf die Lebensqualität und die Nachfrage nach Immobilien in einer bestimmten Region zu. Banken stützen sich auf diese Daten, um den potenziellen Wert der finanzierten Objekte und die wirtschaftliche Stabilität ihres Umfelds zu bewerten, was sich unmittelbar auf das mit Immobilienkrediten verbundene Risiko auswirkt. 

Welche Vorteile ergeben sich für Bankkunden aus dem Open-Data-Ansatz?

Für Bankkunden kann dieser Open-Data-Ansatz zu transparenteren und besser auf ihre Situation zugeschnittenen Konditionen führen. Durch die Verwendung objektiver Daten zur Bewertung von Immobilienrisiken können Banken den Kreditnehmern auch eine aussagekräftigere Beratung bieten und damit zu fundierteren und verantwortungsbewussteren Kaufentscheidungen beitragen. 

Welche Risiken sind mit Open Data verbunden?

Das größte Risiko im Zusammenhang mit der Verwendung von Open Data betrifft die Qualität und Zuverlässigkeit der verfügbaren Daten. Bei wichtigen Entscheidungen ist es von grundlegender Bedeutung, dass diese Daten präzise, auf dem aktuellen Stand und vollständig sind. Auf Open-Data-Plattformen stehen manchmal Daten zur Verfügung, die nicht überprüft wurden oder aus informellen Quellen stammen. Dies kann zu Mängeln bei der Qualität und Richtigkeit der Angaben führen und somit die Entscheidungsfindung beeinträchtigen. Die Folge ist ein fehlgeleiteter Entschluss auf der Grundlage mangelhafter Informationen.  

Tipps für die Nutzung von Open Data: 

  1. Prüfen Sie Ihre Datenquelle. Verwenden Sie nur Daten von namhaften und anerkannten Akteuren wie zum Beispiel STATEC. 
  2. Analysieren Sie die Datenqualität. Achten Sie auf die Qualität der Daten, das heißt auf ihre Vollständigkeit, Ausführlichkeit, Richtigkeit usw., bevor Sie diese für Ihre Entscheidungen verwenden. 
  3. Tragen Sie zur Community bei. Engagieren Sie sich, indem Sie zur Verbesserung der Daten beitragen, falls Sie Fehler bemerken. Geben Sie die entsprechende Rückmeldung, damit die Fehler für alle korrigiert werden. 
  4. Machen Sie sich ein genaues Bild von den Tools und ihren jeweiligen Plattformen. Stellen Sie sicher, dass die Plattformen, deren Daten Sie verwenden möchten, von Bestand sein werden.  
  5. Teilen Sie Ihre Datenverwertungen mit der Community. Überlegen Sie, ob Sie nicht einen Beitrag zum Open-Data-Ökosystem leisten können: Mit gebündelten Kräften geht es viel weiter vorwärts. 
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