Die Finanzbildung junger Menschen ist für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung. Aber in welchem Umfang haben junge Menschen heute Finanzkenntnisse, und wie können sie sich auf die wirtschaftlichen Herausforderungen von morgen vorbereiten? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir Jessica Thyrion, Beraterin bei der ABBL Stiftung für Finanzbildung, interviewt. In diesem Artikel teilt sie ihr Fachwissen über die Bedeutung der Finanzbildung, die besonderen Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, und die Initiativen, die entwickelt wurden, um ihnen zu helfen, sich in der komplexen Finanzwelt zurechtzufinden. Erfahren Sie, wie die ABBL-Stiftung daran arbeitet, die Finanzbildung junger Menschen zu verbessern und sie darauf vorzubereiten, fundierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Welche Alternativen zu klassischen Sparlösungen bieten sich an?
Die Leitzinsen steigen immer höher, womit sich der Zugang zu Krediten für die Verbraucher zusehends verteuert. Andererseits feiern Sparbücher und andere Anlageformen, die in der Phase historisch niedriger Zinsen in Vergessenheit geraten waren, ein Comeback. Wir haben bei Mauro Da Silva nachgefragt, dem Leiter der Zweigstelle Echternach, der uns die neuen Chancen für Sparer erläutert.
Zudem preschen manche Banken vor, während es andere gemächlicher angehen lassen. Können Sie uns erklären, warum?
Die Banken legen die Bedingungen, zu denen sie die Einlagen ihrer Kunden vergüten, unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Bilanzsituation, der Liquiditätslage oder sogar Aspekten des Bilanzmanagements fest … Aus Sicht der Banken eröffnet sich hier eine Möglichkeit, sich von Wettbewerbern abzuheben und Liquidität einzuwerben. Allerdings fallen die gebotenen Konditionen in der Regel nicht von Geldhaus zu Geldhaus markant unterschiedlich aus. Angebote, die wirklich hervorstechen, sind meistens zeitlich oder auf einen Höchstbetrag begrenzt oder sogar ausschließlich Neukunden zugänglich. Ist dies nicht der Fall, so ist es ratsam, nähere Informationen einzuholen. Wie immer im Leben gilt: Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist meist nichtrisikofrei.
Im Prinzip passen Banken die auf Sparkonten gezahlten Zinsen nach und nach an die Veränderungen bei den Leitzinsen und den Zinssätzen an den Interbankenmärkten an. Wobei anzumerken ist, dass es keine mechanische Verbindung zwischen den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank und den Sparzinsen für Kunden gibt. Und selbstverständlich liegen die gewährten Habenzinssätze stets unter jenen Zinsen, die für Darlehen und Kredite verlangt werden. Zum einen leben die Banken von diesem Zinsabstand, und zum anderen darf nicht vergessen werden, dass wir gerade eine Ära historisch tiefer und sogar negativer Leitzinsen hinter uns haben. Die jüngsten Leitzinsanhebungen haben es somit erlaubt, erst einmal zu einer Situation zurückzukehren, in der Sparguthaben überhaupt vergütet wird, während die Zinsen zuvor nahe null oder sogar darunter lagen.
Auch ist darauf hinzuweisen, dass die Europäische Zentralbank über verschiedene Zinssätze verfügt, mit der sie die Geldpolitik und damit die Geldmenge steuert. Die Geldmenge wirkt sich entscheidend auf die Konjunktur in der Eurozone aus.
Hier ein kleiner Überblick über die wichtigsten Leitzinsen:
- Der Refinanzierungssatz, im Volksmund „Refi-Satz“, ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Liquidität leihen. Er stellt das wichtigste geldpolitische Instrument der Zentralbanken dar, der wie eine kontinuierliche Anpassung des Kreditvolumens wirkt, das der Wirtschaft zur Verfügung gestellt wird. Im März wurde dieser Zinssatz auf 3,5 % festgelegt.
- Der „Einlagenzinssatz (deposit rate)“ ist der Zinssatz, zu dem die so genannte „Mindestreserve“ der Geschäftsbanken vergütet wird. Hier ist zu wissen, dass jedes Kreditinstitut verpflichtet ist, ein Konto bei der Zentralbank zu führen und dort einen Teil seiner Liquiditäten einzuzahlen. Derzeit liegt der Einlagezinssatz bei 3 %. Zusammen mit der Euro Short-term Rate (STR) stellt der Einlagezinssatz den Referenzzinssatz mit den größten Auswirkungen auf die Geldmarktanlagen unserer Kunden dar.
Dieser kurze Überblick veranschaulicht, warum die Zinssätze von Bankdarlehen nicht mit den Zinssätzen für Bankeinlagen zu vergleichen sind. Ich bin der Ansicht, dass diese Zusammenhänge Kunden gegenüber immer wieder erläutert werden sollten, um ein objektives Gespräch führen und gemeinsam die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
Gibt es Alternativen für Sparer, die sich mit den Zinsen, die auf ihr Sparkonto gezahlt werden, nicht zufriedengeben möchten?
Selbstverständlich gibt es Alternativen, bei denen die Banken eine bessere Planbarkeit mit einer höheren Vergütung honorieren.
Ein Sparkonto ist absolut liquide; Sie können Ihr Geld also jederzeit abheben. Kunden, die bereit sind, teilweise auf diese Liquidität zu verzichten, können im Gegenzug von lohnenderen Erträgen profitieren, ohne hierfür allzu hohe Risiken eingehen zu müssen. Denken Sie an Festgeldkonten mit oder ohne festem Zinssatz, bei denen sich der Kunde verpflichtet, sein Geld für einen bestimmten Zeitraum zu parken.
Bei Spuerkeess werden Festgeldkonten ohne festen Zinssatz für Laufzeiten von einem bis zwölf Monaten und Festgeldkonten mit festem Zinssatz für Laufzeiten zwischen achtzehn Monaten und zehn Jahren angeboten. Bei beiden Produkten profitiert der Kunde von einer Auszahlung von 100 % seines Sparkapitals bei Fälligkeit und von einem Ertrag, der von vornherein feststeht. Und sollten unvorhergesehene Umstände oder die Wechselfälle des Lebens dies erfordern, so hat er weiterhin die Möglichkeit, vorzeitig auf sein Kapital zuzugreifen. Hier ist nur zu wissen, dass eine Abhebungsgebühr und eine Gebühr für vorzeitige Rückzahlung erhoben werden und im Fall eines Festgeldkontos mit festem Zinssatz sogar eine 35-tägige Abhebefrist gelten kann. Diese Produkte eignen sich somit perfekt für Kunden, die einen höheren Ertrag und Planbarkeit wünschen, jedoch flexibel bleiben möchten.
Jede interessierte Person kann auf www.spuerkeess.lu eine Simulation auf der Grundlage der aktuell geltenden Konditionen durchführen. Es empfiehlt sich stets, sich gut zu informieren und sämtliche Optionen zu analysieren.
Gibt es andere, vielleicht weniger klassische Produkte, die Ertrag und Berechenbarkeit vereinen, ohne den Risikofaktor in die Höhe schnellen zu lassen?
Ja, ich würde gern auf die „Euro Medium Term Note“ oder EMTN zu sprechen kommen, bei der es sich um ein Anlageprodukt handelt, das einer breiten Palette aus Kundenprofilen offensteht. Zum besseren Verständnis ließe sich EMTN mit „eine von einer Bank begebene strukturierte Anleihe“ übersetzen.
Spuerkeess legt regelmäßig EMTNs auf, die von vornherein bekannte und äußerst lohnende Erträge abwerfen und mit einer Kapitalgarantie bei Fälligkeit versehen sind.
Die Konditionen fallen in Abhängigkeit von den jeweiligen Marktbedingungen von EMTN zu EMTN unterschiedlich aus, und es sollte immer das Dokument mit den wesentlichen Anlegerinformationen („Key Investor Information Document“ oder KIID) eingesehen werden, um sich mit den Einzelheiten vertraut zu machen. Da diese von den jeweils vorherrschenden Marktbedingungen abhängig sind, werden derartige Produkte nur zeitweilig und für eine begrenzte Zeichnungsfrist angeboten. Falls Sie an einem solchen Produkt interessiert sind, wenden Sie sich einfach an Ihren Berater, der Ihnen gern mehr hierzu verrät. Auf www.spuerkeess.lu/emtn finden Sie ebenfalls zusätzliche Informationen.
Und welche Möglichkeiten haben Anleger, die einen regelmäßigen Ertrag anstreben, ein Investment in Aktien jedoch scheuen?
Für Anleger, die sich regelmäßige und berechenbare Erträge wünschen, aber die mit einem Aktieninvestment verbundenen Risiken scheuen, gibt es immer noch den „Bond Market“, sprich Anleihen, die wieder attraktiver werden.
Falls Sie an dieser Anlageklasse interessiert sind, lohnt sich zu wissen, dass eine Auswahl an Anleihen in S-Net im „Self-invest-Modus“ zur Verfügung steht.
Mauro, haben Sie zum Abschluss noch einen bestimmten Tipp, den Sie Sparern mit auf den Weg geben möchten?
Kunden, die sich wünschen, dass ihr Erspartes Früchte trägt, werden ihre Anlagen diversifizieren müssen. Mein Tipp besteht in einer maßgeschneiderten Anlagestrategie, die am Anlagehorizont und den Anlagezielen des Kunden ausgerichtet ist.
Die beste Lösung ist selten diejenige, bei der der Kunde sein Geld in eine einzige Anlageklasse investiert.
Zudem ist es wichtig, einen bestimmten Anteil seines Kapitals auf einem Sparkonto zu belassen, um für unvorhergesehene Ereignisse und die Wechselfälle des Lebens gewappnet zu sein.
Ein zweiter Anteil des Kapitals, auf den der Kunde für einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten (also kurzfristig) verzichten kann, wäre ideal auf einem Festgeldkonto angelegt.
Der dritte Anteil des Kapitals wäre mit einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren etwa auf einer EMTN gut aufgehoben.
Für einen vierten Anteil kann ein langfristiger Horizont (von zehn Jahren oder mehr) gewählt werden. Dieser Anteil des Sparkapitals sollte in Lösungen mit einem potenziell höheren Ertrag angelegt werden.
Zu nennen wären hier ein Investmentfonds--Sparplan wie S-Invest, ein Robo-Advisor wie SpeedInvest oder auch ein Altersvorsorgevertrag wie S-Pension. Mit letzterem kann der Kunde sogar seine jährliche Steuerlast verringern.
Mein wichtigster Tipp für jeden Kunden lautet:
Ihre Ersparnisse verdienen, dass Sie ihnen Beachtung schenken und sich aktiv um sie kümmern.
Sich ein Kapital aufzubauen und dieses Früchte tragen zu lassen, gelingt am besten mit einer wohldurchdachten Strategie. Unsere spezialisierten Berater stehen Ihnen mit einem offenen Ohr zur Seite!
Zögern Sie keinesfalls, sie zu kontaktieren.
Lieber Mauro, vielen Dank für das Gespräch!