Je nach Zielobjektgibt es unterschiedliche Arten von Auflagen, auch wenn wir einige allgemeingültige Anforderungen hervorheben können.
Handelt es sich bei dem Ziel um eine Privatperson oder ein nicht reguliertes Unternehmen, werden meist „bewährte Praktiken“ empfohlen. Ziel dabei ist es, die Früherkennung durch Sensibilisierung zu verbessern. Nutzer von E-Mails oder sozialen Netzwerken sollten sich auf einige Punkte konzentrieren.
Gibt es etwas Ungewöhnliches an der Nachricht, wenn sie von einem bekannten Absender stammt?
- Entspricht der Inhalt dem üblichen Stil und den Themen, die von diesem Absender kommen?
- Ist die tatsächliche Absenderadresse dieselbe wie sonst auch?
- Sind an die Nachricht ungewöhnliche Dateien angehängt (PDF, Office-Dokumente, Bilder usw.)?
- Schafft die Nachricht ein ungewöhnliches Gefühl der Dringlichkeit?
- Fordert die Nachricht dazu auf, auf einen Link zu klicken, der nicht zu dem Unternehmen gehört, das die Nachricht angeblich gesendet hat?
Verschiedene Arten von Sensibilisierungskampagnen auf nationaler oder organisatorischer Ebene können zur Verringerung der Anfälligkeit für Social-Engineering-Techniken, die von Angreifern in der Regel eingesetzt werden, um ihre Opfer mit Phishing-Angriffen zu ködern, beitragen. Einige Sicherheitsunternehmen bieten ihren Kunden gefälschte Phishing-Kampagnen an, damit die Mitarbeiter ein besseres Gefühl dafür bekommen, was es bedeutet, ein Ziel dieser zu sein, und damit sie Erfahrung mit der Erkennung der häufigsten Phishing-Tricks sammeln können.
Um den Absender einer Nachricht besser authentifizieren zu können, können Unternehmen, die über genügend Ressourcen verfügen, alle oder einige der folgenden Standards umsetzen:
Ihr Hauptzweck besteht darin, die Widerstandsfähigkeit des ursprünglichen E-Mail-Protokolls gegen Fälschungen und Impersonation zu verbessern.
Eine weitere Reihe von Maßnahmen soll das Risiko, diesen Angriffen zum Opfer zu fallen, verringern, indem sie die Ausnutzung der bei Phishing-Angriffen erlangten Daten erschwert.
Dies geschieht meist durch die Verwendung eines zweiten Authentifizierungsfaktors, der als stark gilt, weil er nur für eine Transaktion verwendet werden kann und über einen Kanal verfügbar ist, der für den „Phisher“ nur schwer oder gar nicht zu kontrollieren ist.
Der „Token“, den eine Bank ihren Kunden zur Verfügung stellt, ist ein Beispiel für einen solchen zweiten Authentifizierungsfaktor.
Eine weitere Möglichkeit, die Zahl der Opfer zu verringern, besteht darin, identifizierte Phishing-Websites zu entfernen. Dies geschieht meist durch Unternehmen, die den Host-Providern melden, welche Seiten betrügerisch sind. Die Nutzer können auch dazu beitragen, indem sie URLs verdächtiger Websites an einen Dienst wie „URL Abuse“ (https://www.circl.lu/urlabuse/) melden. Das Melden von E-Mails über SPAMBEE (spambee.lu) ist eine weitere Möglichkeit für die Endbenutzer, um sicherzustellen, dass verdächtig aussehende Seiten überprüft und bei Bestätigung von Betrug entfernt werden.
Tools wie SPAMBEE, aber auch die Browser selbst, sind in der Lage, die Nutzer zu warnen, wenn sie eine bereits als Phishing-Seite eingestufte Webseite aufrufen. Eine visuelle Warnung wird es ihnen ermöglichen, nicht mit dem Zugriff aud diese Seite fortzufahren.
Für regulierte Unternehmen wird es von einer Regulierungsbehörde festgelegte Verpflichtungen geben, bestimmte Sicherheitsmechanismen zu verwenden oder umzusetzen, diese werde werden in der Regel unter den zuvor genannten ausgewählt. In Luxemburg könnte ein Beispiel das „Circulaire CSSF 15/603“ sein, das den Zahlungsanbietern vorschreibt, bei Internetzahlungen eine starke Kundenauthentifizierung einzusetzen. Ein weiterer wichtiger Punkt in Bezug auf regulierte Unternehmen ist, dass sie sich regelmäßig, im Auftrag der Regulierungsbehörde, Prüfungen der operativen Risiken unterziehen müssen, was bedeutet, dass sie einen soliden Rahmen für das Risikomanagement einführen müssen. Dieser sollte auch internetbezogene Tätigkeiten umfassen. Dies führt in der Regel dazu, dass angemessene Sicherheitskontrollen die Gefährdung ihrer Kunden durch Angriffe wie Phishing verringern.