In diesem kurzen Ausschnitt aus dem Podcast „Evergreens by Spuerkeess“ erläutert Stéphanie Damgé, Direktorin des House of Entrepreneurship, die zentralen Bestandteile einer effektiven Unternehmensführung – einer unabdingbaren Voraussetzung, um Investoren anzuziehen und ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Hierbei beleuchtet sie die Bedeutung von Digitalisierung und Cybersicherheit und gibt kleinen Unternehmen praktische Tipps.
Plastik im Meer
Jeden Tag verschmutzen acht Millionen Plastikteile das Meer. Dadurch werden nicht nur Fische, Seevögel und Meeressäuger getötet, sondern auch der Mensch an Land beeinträchtigt. Wir sprachen mit Laura Mullenders (IMS Luxembourg), die uns gerne einige Lösungen für dieses Problem darlegen möchte.
1. Laura, woher stammt der größte Teil der Plastikverschmutzung in unseren Meeren?
Die Ursachen der Plastikverschmutzung in unseren Meeren sind vielfältig, miteinander verbunden und komplex. Da ist zum Beispiel die Fischerei, wo viele Netze im Meer zurückgelassen werden. Auch unser Abfall, hier in Europa, trägt dazu bei. Er wird entweder an der Küste weggeschmissen oder, nachdem er gesammelt und sortiert wurde, oft nach Übersee verfrachtet. Dort wird unser Abfall manchmal recycelt, er kann aber auch auf offenen Deponien landen, wo er in der Sonne liegt, bis er Methan ausstößt. Er verunreinigt so das Grundwasser oder wird vom Wind bis in die Naturgebiete oder in das Meer geweht. Selbst in der Arktis findet man Plastikmüll. Und an den Ufern von Sian Ka‘an, einem der größten Naturschutzgebiete Mexikos und UNESCO-Weltkulturerbe, fand Alejandro Durán Müll aus 58 verschiedenen Ländern und sechs Kontinenten. Dies ist ein Beweis dafür, dass es für Abfälle in der Natur keine Grenzen gibt und dass unser Verhalten hier Auswirkungen auf das andere Ende der Welt haben kann. Es besteht ein echter Bedarf, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.
2. Was sagen die Zahlen? Wird die Situation schlimmer?
Derzeit wird jede Minute das Äquivalent eines Müllwagens mit Abfall in das Meer gekippt. Experten schätzen, dass wenn wir so weitermachen, die Meere in 30 Jahren mehr Plastik als Fisch enthalten werden. Wenn nichts unternommen wird, wird sich diese Situation weiter verschlimmern, da die Weltbevölkerung immer schneller wächst und damit auch der Verbrauch und die damit verbundenen Abfälle. Seit einiger Zeit arbeiten verschiedene Akteure daran, diese Aussichten zu verbessern. Dennoch ist es wichtig, die Maßnahmen ausreichend zu verstärken. Dies erfordert eine Umstrukturierung der Produktions- und Konsummuster und unseres Verhältnisses zu den verschiedenen Ressourcen. Gegenwärtig ist das lineare Wirtschaftsmodell in unserer Gesellschaft noch sehr präsent. Einweg wird umfassend verwendet und das Recycling wird nur als die zu fördernde Lösung betrachtet. Bei einer Verlagerung hin zu einer Kreislaufwirtschaft stehen eher die Begriffe Wiederverwendung und Wiedereinsatz im Vordergrund, um Abfälle so weit wie möglich zu reduzieren, indem sie in Ressourcen umgewandelt werden.
3. Die im Plastik enthaltenen Giftstoffe befinden sich bereits in unserer Nahrungskette, da Fische und Tiere damit vergiftet sind. Wie wirkt sich das Plastik im Ozean auf den Menschen aus?
Mit der Zeit setzen Kunststoffe giftige Substanzen frei und zerfallen in winzige Partikel, die in die Luft, die wir atmen, die Nahrung, die wir essen und das Wasser, das wir trinken, gelangen. Genau das ist das Problem des Mikroplastiks. Unser täglicher Kontakt mit Mikroplastik und Chemikalien ist mittlerweile so umfangreich, dass Babys mit hohen Mengen davon geboren werden. Neben der potenziellen Gefährdung unserer Gesundheit hat die Plastikverschmutzung auch viele andere Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. In wirtschaftlicher Hinsicht bedroht dieses Phänomen viele Sektoren und Arbeitsplätze, wie z. B. die Fischerei oder den Tourismus.
4. Letztes Jahr hat Spuerkeess Ihr Zero Single-Use Plastic Manifest unterzeichnet und wir haben die Verwendung von Einwegplastik in unseren eigenen Gebäuden eingestellt. Berichten Sie uns, wie IMS daran arbeitet, die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren. Was sind Ihre Ziele und wie möchten Sie diese erreichen? L'année dernière, Spuerkeess a signé votre Manifeste Zero Single-Use Plastic et nous avons cessé d'utiliser du plastique à usage unique dans nos propres bâtiments. Parlez-nous de la manière dont IMS agit pour réduire l'utilisation du plastique à usage unique. Quels sont vos objectifs et comment comptez-vous les atteindre ?
Plastik ist ein Material, das für die Ewigkeit bestimmt ist, aber 33 % seiner gesamten Produktion basieren auf dem Einmalgebrauch. Mit dem Zero Single-Use Plastic Manifest wollte IMS seinen Mitgliedern mitteilen: „Brauchen wir wirklich diese ultra-wegwerfbaren Gegenstände? Können wir nicht gemeinsam zu nachhaltigeren Alternativen übergehen?“ und es war ein Erfolg, denn nach rund 20 CEOs, die sich zu Beginn unserer Initiative im September 2018 mit ihrem Unternehmen für den Ansatz engagierten, schlossen wir das Projekt im Dezember 2020 mit 74 Unterzeichnern ab, was rund 40.000 Arbeitnehmern entspricht, also 9,13 % des Personalaufwands in Luxemburg. Heute setzen wir unsere Maßnahmen mit dem REUSE-Projekt fort, um die aus dem Manifest gezogenen Lehren weiterzugeben und andere Unternehmen zu inspirieren, sich zu verpflichten, Einweg-Plastik aus dem Geschäftsalltag zu verbannen. Dazu veranstalten wir „Übergangsworkshops“ und haben allen unser Transition Kit zugänglich gemacht, das mehr als 40 Alternativen zu einem Dutzend Einweg-Plastikartikeln enthält. Ein weiterer Aspekt des REUSE-Projekts ist die Förderung der Umstellung vom Einweg auf die mehrmalige Nutzung oder zumindest die rationelle Nutzung von Ressourcen. Zu diesem Zweck werden wir in Kürze Gruppenverhandlungen mit Lieferanten und Arbeitsgruppen zum Thema Verpackung starten.
5. Derzeit sind 72 % des europäischen Trinkwassers mit Mikroplastik verunreinigt. Wie steht Luxemburg im Vergleich zu seinen Nachbarländern da?
Obwohl Luxemburg recht weit von der Küste entfernt ist, bedeutet das nicht, dass wir von der Plastikverschmutzung verschont bleiben. Im Jahr 2015 schätzte das Umweltamt, dass jedes Jahr 103 kg Abfall pro Kilometer entlang von Nationalstraßen und 216 kg entlang von Autobahnen gefunden werden. Knapp zwei Drittel dieses Abfalls sind Plastikflaschen, Dosen und andere Verpackungen. Diese Abfälle verunreinigen das Grundwasser und können in das Wasser gelangen, das wir trinken. Bei in Flaschen abgefülltem Wasser zum Beispiel werden in 93 % der Fälle Kunststofffasern mit durchschnittlich 325 Partikeln pro Liter nachgewiesen.
Die 5 Tipps zur Reduzierung der Plastikverschmutzung im Meer:
1. Interessieren Sie sich für die Mülltrennung. Es gibt heute viele Hilfsmittel, um sich und sein persönliches oder berufliches Umfeld zu diesem Thema zu sensibilisieren, denn es gibt immer wieder Neues zu lernen. Zum Beispiel sind nicht alle Kunststoffverpackungen gleich gut recycelbar. Wenn sie also nicht vermieden werden können, sollte man sich für wiederverwendbare Lösungen entscheiden;
2. Treffen Sie fundierte Entscheidungen für einen nachhaltigen Einkauf. Auch zu diesem Thema gibt es viele Hilfsmittel;
3. Wählen Sie Produkte für eine wiederholte Nutzung, reparieren Sie sie, teilen Sie sie mit anderen Menschen oder geben Sie ihnen ein zweites Leben, indem Sie sie spenden, verkaufen oder austauschen, wenn Sie sich von ihnen trennen möchten;
4. Beteiligen Sie sich an Initiativen in Ihrer Umgebung;
5. Gehen Sie mit einfachen, alltäglichen Gesten mit gutem Beispiel voran, z. B. heben Sie herumliegenden Müll auf, nehmen Sie eine Trinkflasche, eine Tasche, Besteck mit usw.
Diese Gewohnheiten können der Auslöser für andere um uns herum sein.
Über diesen Blog:
Der rasche Wandel hin zu globaler ökologischer Nachhaltigkeit ist dringend geboten. Dank all jener, die diesen Wandel aktiv gestalten, ist echter Fortschritt möglich. „Warum ist das wichtig?“ ist eine zweimonatliche Serie, die einen kurzen Blick auf Pioniere der heutigen Trends rund um das Thema Nachhaltigkeit wirft. Seit Mai 2021 versuchen wir, dieses wichtige Thema aus dem Blickwinkel unserer Experten zu beleuchten.
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