Angesichts der vielen mitspielenden Faktoren und der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, ist es schwierig, die Entwicklung der Immobilienpreise vorherzusagen.
● Einerseits wirken sich die Anhebung der Zinssätze und die schwierigere Finanzierung negativ auf die Nachfrage aus. Begleitend dazu gibt es Ankündigungen über Maßnahmen, die Mieterträge zukünftig weniger attraktiv machen könnten. Dazu kommen ein Mangel an Arbeitskräften, Insolvenzrisiken bei Bauunternehmen, lange Verfahren zur Verwertung von Grundstücken, usw.
● Andererseits behauptet sich die luxemburgische Wirtschaft immer noch gut, und die positive Zuwanderung, die sich daraus ergibt, stützt weiterhin die Nachfrage. Wenn auch derzeit der Mangel an Grundstücken weniger die Preise in die Höhe treibt, sind es die Inflation, die gesteigerten Arbeits- und Materialkosten, die die Preise steigen lassen, zumindest was Neubauten betrifft. Eine Abwärtstrend macht sich jedoch jetzt schon im Markt bestehender Immobilien bemerkbar.
Das sind also ausreichend Faktoren, die die Komplexität dieses Themas veranschaulichen und zuverlässige Prognosen schwierig machen. Das STATEC hat vor kurzem seine Prognosen für die Entwicklung der Immobilienpreise im Jahr 2023 veröffentlicht. Es wird derzeit mit einem Preisrückgang von -2,3% im Jahresvergleich gerechnet. Noch im Dezember prognostizierte das STATEC einen Anstieg der Immobilienpreise um 0,8%, dies zur Erinnerung nach einer Teuerung von 14% im Jahr 2021.Trotz der derzeitigen Unsicherheiten bleiben wir in Bezug auf Immobilienanlagen auf mittel- und langfristige Sicht positiv. In Luxemburg liegt die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen pro Jahr seit Jahren unter dem tatsächlichen Bedarf. Es gibt keine Kennzahl, aus der sich vorhersagen lässt, dass dieses akkumulierte Defizit an Angebot mittelfristig wettgemacht wird, im Gegenteil, es läuft eher Gefahr, sich zu verstärken. Es gelingt dem Markt also nicht, die Nachfrage zu erfüllen, was eben nicht für einen deutlichen, dauerhaften Rückgang der Preise spricht.