Sie machen sich Gedanken darüber, wie Ihre finanziellen Entscheidungen wirksam zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen können? Sie möchten sich über die innovativen Initiativen informieren, die in Luxemburg angestoßen wurden, um die nachhaltige Finanzwirtschaft ins Rollen zu bringen? In diesem Interview verrät uns Laetitia Hamon, Head of Sustainable Finance bei der Börse Luxemburg, ihre Ideen und Erfahrungen mit diesen entscheidenden Themen. Bei der Lektüre dieses Artikels finden Sie heraus, wie Sie konkret etwas bewirken und zu einer Triebfeder des Wandels hin zu einer nachhaltigen Zukunft werden können.
Der luxemburgische Immobilienmarkt: In Mietobjekte investieren
Spuerkeess ist Marktführer auf dem Wohnungshypothekenmarkt im Großherzogtum. Wir haben Michel Zimer, Leiter der Credit Process Management Abteilung, gebeten, uns einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zu geben.
Man spricht von einer Immobilienblase, wenn das Preisniveau höher ist als das von den Fundamentaldaten des Marktes bestimmte Gleichgewicht. Mehrere Studien (Banque Centrale du Luxembourg [1], Internationaler Währungsfonds [2], OECD [3]) kommen jedoch zu dem Schluss, dass wir es nicht mit einer solchen Überbewertung zu tun haben.
Allerdings kommt ein aktueller Bericht des ESRB (European Systemic Risk Board) [4], der die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten in verschiedenen EU-Ländern analysiert, zu dem Schluss, dass das Preisniveau im Großherzogtum hoch und ein eindeutiger Trend zu einer hohen Privatverschuldung zu erkennen ist. Als Folge dieses Berichts wurde kürzlich der Gesetzesentwurf 7218 [5] eingebracht, um der nationalen Regulierungsstelle CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) die Möglichkeit zu geben, Schwellen für die Vergabe neuer Kredite vorgeben zu können.
Hierbei spricht man von „kreditnehmerbasierten Maßnahmen“ (borrower-based measures), die unter anderem das Mindesteigenkapital und die maximale Tilgungskapazität betreffen, also das Verhältnis zwischen monatlichen Aufwendungen und Einnahmen.
Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Gesetz keinen festen Schwellenwert vorsieht, sondern die CSSF und die BCL (Zentralbank von Luxemburg) lediglich mit den Instrumenten ausstattet, um gegebenenfalls zwingende Schwellenwerte einzuführen, wenn dies bei einer vorsichtigen makroökonomischen Sichtweise geboten scheint.
Drei Hauptfaktoren können diesen Anstieg begrenzen. Ein plötzlicher Anstieg der Zinssätze, ein deutlicher Rückgang des positiven Wanderungssaldos oder eine deutliche Verbesserung des Wohnungsangebots würden sich auf die Preise auswirken. Zum jetzigen Zeitpunkt erwarten wir jedoch keine solchen Veränderungen. Von den drei oben genannten Faktoren glauben wir, dass nur eine Verbesserung des Angebots einen positiven Einfluss auf die ansässige Bevölkerung haben kann.
Das Observatoire de l’Habitat schätzte 2013 den Bestand an unerschlossenem Bauland auf 2.719 Hektar [6]. Mehr als drei Viertel (75,6%) der Gesamtfläche, die für den Wohnungsbau zur Verfügung steht, gehören nach dem allgemeinen Bebauungsplan der Gemeinden Privatpersonen (natürlichen Personen) und 16,4% juristischen Personen, wobei auf öffentliche Akteure nur 8% der Baulandfläche entfallen.
- Ein Erstkäufer muss die Finanzierungskosten eines Immobilienerwerbs mit seinen Mietaufwendungen vergleichen, insbesondere auch im Hinblick auf den gewünschten Finanzierungszeitraum und eine realisierbare Eigenkapitaleinbringung.
- Der Investor muss die Erträge und Risiken eines Immobilienerwerbs im Vergleich zu alternativen Anlagen bewerten.
[1] http://www.bcl.lu/fr/media_actualites/communiques/2018/02/WP117/index.html
[2] https://www.imf.org/en/Publications/CR/Issues/2018/04/03/Luxembourg-2018-Article-IV-Consultation-Press-Release-Staff-Report-and-Statement-by-the-45781
IMF Country Report 18/97 on Luxembourg, p. 22: "Our model suggests that real house prices are broadly in line with fundamentals"
[3] http://www.oecd.org/economy/luxembourg-economic-snapshot/
[4] ESRB Novembre 2016: "Vulnerabilities in the EU residential real estate sector", https://www.esrb.europa.eu/pub/pdf/reports/161128_vulnerabilities_eu_residential_real_estate_sector.en.pdf
[5] https://www.legitech.lu/newsroom/actualites/projet-de-loi-7218-02-relative-a-mesures-macroprudentielles-portant-credits-immobiliers-residentiels-avis-de-chambre-de-commerce/
[6] http://observatoire.liser.lu/pdfs/Note20_A4.pdf