26. Juli 2023

Isabelle Mattern Studio: Visuelle Kommunikation und kollaboratives Design

Nach ihrem Studium in Paris und London entschied sich Isabelle Mattern, sich der aufstrebenden lokalen Szene in Luxemburg anzuschließen, um sich Anfang 2020 als selbstständige Designerin und Konzepterin niederzulassen. Der Einzug ins 1535° Creative Hub ermöglicht Ihr sich mit anderen Designern auszutauschen und mit ihnen zusammenarbeiten kann.Viel Spaß beim Lesen!

Isabelle stellt sich vor

Als luxemburgische Kreatorin interessiere ich mich an verschiedenen Arten von (visueller) Kommunikation und Design. Nach einem Studium in visueller Kommunikation an der ECV in Paris ging es weiter nach London, um einen Bachelor-Abschluss in Grafikdesign/Design & Interaktion an der Hochschule für Kunst und Design Central Saint Martins zu machen. Später zog es mich noch einmal zurück nach London, um einen MA in visueller/experimenteller Kommunikation am Royal College of Arts zu erwerben. Zurück in Luxemburg, entdeckte ich die lokale aufstrebende Designszene neu und begann als Selbständige zu arbeiten.

Die Idee zur Selbständigkeit

Bereits während meiner Studienzeiten haben mir die Aspekte der Entwicklung eines vollständigen Projekts in Zusammenarbeit mit anderen und auch eigenständig gefallen. Zwischen meinen Studien arbeitete ich als Teil eines Teams in einer Agentur. Ich nahm 2016 mit dem Projekt ‚inProgress asbl‘ an der Luxembourg Design Biennale und 2017 an der Triennale Jeune Création teil. Nach dem Abschluss meines Masters habe ich mich dann selbständig gemacht. Dabei arbeitete ich mit Kunden und Kollegen zusammen und entwickelte meine eigenen Projekte und Produkte. Als Kommunikationsdesignerin und Kulturmediatorin reicht das Spektrum meiner Arbeit von Plakaten, Printdesigns und Illustrationen bis hin zu kreativen Workshops und Installationen.

Schritt für Schritt zum eigenen Unternehmen

Zurück in Luxemburg – die Grundsteinlegung

Als ich 2019 nach Luxemburg zurückkehrte, wendete ich mich an das House of Entrepreneurship mit meinen Fragen zu Anmeldung meiner Selbständigkeit, und nahm schließlich an mehreren von Nyuko veranstalteten Kursen teil. Während der IdeaShaker-Sitzungen konnte ich meine Projekte und Angebote infrage stellen und so anpassen, dass sie für den luxemburgischen Markt Sinn machen und meinen Fähigkeiten entsprechen. Die Workshops fanden zusammen mit anderen Unternehmern und Unternehmerinnen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen statt – auf diese Weise konnte jedes Projekt mehrmals getestet und im Laufe des Workshops angepasst werden.

Ich konnte Fit4Entrepreneurship und schließlich dem Mentoring- und Coaching-Programm von Nyuko beitreten. Die Workshops ermöglichten mir, meine Angebote kritisch zu prüfen und sie gaben mir Raum, um Fragen zu stellen sowie weitere unternehmerische Kompetenzen zu erlernen.  

 

Zurück in Luxemburg, entdeckte ich die lokale aufstrebende Designszene neu und ich begann als Selbständige zu arbeiten.

Isabelle

Die Studiogründung und die Pandemie

Ich schloss mich mit anderen Designern einem Coworking Space an und eröffnete mein Studio Anfang 2020. Mit einigen Projekten an der Hand und meiner Arbeit als freiberufliche Mediatorin in einigen Museen freute ich mich darauf, mein Studio auf den Weg zu bringen, wobei ich mir völlig im Klaren war, dass die ersten paar Jahre ein bisschen schwierig werden würden.

Dann kam die Pandemie: Projekte wurden verschoben oder auf Eis gelegt, Museen schlossen und es wurde zwangsläufig mehr als nur ein bisschen schwieriger. Wir verließen unser Coworking und angesichts reduzierter Aufträge nutzte ich die Zeit, um meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und an meinem Portfolio zu arbeiten.

Kooperationen und Beitritt zum 1535° Creative Hub

Im Sommer 2021 erhielt ich einen Platz im 1535° Creative Hub in Differdingen, was mir Schaffensraum und Kontakt zu anderen Kreativen ermöglichte. Kundenprojekte und Kooperationen entwickelten sich weiter.

Zusammen mit anderen etwas zu erschaffen und Raum für Austausch und Kontakte zu haben, sind wichtige Faktoren bei meiner Arbeit als selbständige Designerin. 1535° fördert kollaborative Projekte und das Alumni-Netzwerk von Nyuko unterstützt weiterhin die Präsenz von kleinen lokalen Unternehmensprojekten auf dem luxemburgischen Markt. Zusammen mit anderen Designern wurde die ‚Platforma‘ [platform for making] ins Leben gerufen, um Zugang zu Design-Workshops und lokalen Produkten zu bieten. Wir haben seit 2021 noch einmal ‚inProgress asbl‘, ein Projekt für neue Designer in und um Luxemburg, mit dem wir letztens am Europäischen Design Festival 2023 teilnahmen.

Der weitere Verlauf

Als selbständige Designerin und Künstlerin mit vielen verschiedenen Rollen ermöglicht mir die Selbständigkeit Flexibilität, Abwechslung und Kreativität während verschiedener Projekte und Arbeitsabläufe.

Mein Arbeitstag sieht jeden Tag und jede Woche anders aus. In einer Woche liegt der Fokus mehr auf Grafikdesignprojekten wie Buch- oder Magazin-Layout, visueller Identität oder Illustration. An anderen Tagen dreht sich alles rund um die Entwicklung und Animation von kreativen Workshops mit Museen, Institutionen oder Schulen, sei es mit Reststoffen des Centre Formida in Esch-sur-Alzette oder bei Druck-Workshops im Rahmen von MiNELL Minett Natur an Ëmwelt Léier Lab mit ProSud.

Da meine Arbeitszeiten flexibel sind, kann ich verschiedene Projekte übernehmen, darunter Ausschreibungen für Projekte mit Museen und Institutionen, aber auch Projekte in Eigenregie, wie die Entwicklung meiner eigenen Produktpalette, z.B. Notizbücher und Postkarten, die Erstellung von Illustrationen und Arbeiten im Bereich Typografie und Kulturmediation.

Isabelles Tipps für Unternehmer in spe

Wichtig ist, flexibel zu sein und sich an unvorhergesehene Situationen anzupassen, aufgeschlossen für eine Zusammenarbeit zu sein, Fragen zu stellen und allgemein Neugierde mitzubringen.

Was auch wichtig ist, ist zu wissen, warum Sie die Arbeit machen möchten, die Sie machen, welchen Mehrwert sie schafft - vor allem in Zeiten, in denen es etwas schwieriger sein kann.

Denken Sie auch daran, an Ihrem Projekt und nicht nur in Ihrem Projekt zu arbeiten: Büroarbeiten, Kommunikation, Portfolio und E-Mails nehmen oft mehr Zeit in Anspruch, als man denkt.

Isabelle und ihre Bank

Neben meinem Privatkonto auch ein Geschäftskonto bei Spuerkeess zu haben, verschafft mir einen unkomplizierten und leicht abrufbaren Überblick über meine Finanzen.

Durch die Unterstützung von Spuerkeess von lokalen Unternehmern und Nyuko konnte ich von den Workshops von Nyuko profitieren und mir die Zeit nehmen, meine Designtätigkeit zusammen mit anderen lokalen Unternehmern und Unternehmerinnen zu entwickeln.

Nyuko und Spuerkeess haben eine Partnerschaft abgeschlossen einerseits um den Unternehmergeist zu fördern und andererseits um die Position der Bank bei den Unternehmensgründern schon bei deren ersten Schritten stärken zu können. Mehr Informationen finden Sie hier: https://www.spuerkeess.lu/de/blog/expertenrunde/nyuko-unternehmergeist-foerdern/.

Unternehmertum